Parodontologie
Die Parodontologie als Teilgebiet der Zahnheilkunde beschäftigt sich mit dem gesunden und kranken Parodontium ("Zahnhalteapparat", "Zahnbett"), also den anatomischen Strukturen, die den Zahn umgeben, stützen und halten. Dazu gehören als marginales Parodontium das Zahnfleisch (freie marginale und angeheftete Gingiva), Desmodont (Bindegewebe im Parodontalspalt mit Hemi-Desmosomen, Sharpey-Fasern, Wurzelzement) und knöchernes Zahnfach (Alveolarknochen).
Ein gesundes Parodontium gilt als Voraussetzung für jede andere zahnmedizinische Behandlung, insbesondere für Zahnersatz und Implantate. Viele Aspekte der P. lassen sich auch auf Implantate übertragen, man spricht hier von Periimplantologie.
Parodontalerkrankungen
Die Prävalenz wird auf 75 % geschätzt, chronische oder akute Formen lassen sich u.a. nach dem Schweregrad (superfiziell, profund, aggressiv), dem Erkrankungsalter (juvenil, adult), der Ausbreitung (lokalisiert, generalisiert) oder der Ursache einteilen. Die verschiedenen entzündlichen Formen ("Parodontitis", umgangssprachlich auch "Parodontose", bei Implantaten "Peri-Implantitis") sind praktisch stets bakteriell (mit-) bedingt, daneben sind erbliche Faktoren (z.B. Immunsystem), anatomische Situation (Bänderansätze, Fehlstellung), funktionelle Überlastung (Bruxismus), Verhaltensaspekte (z.B. Mundpflege, Ernährung, Rauchen), Medikamente (Antiepileptika, Antihypertensiva, Chemotherapie), Hormonhaushalt (Menstruation, Schwangerschaft, Hormonsubstitution) und Systemerkrankungen (Stoffwechsel-, Immun-, Tumorerkrankungen) mitverantwortlich. Eine gegenseitige fördernde Wirkung von Parodontitiden und Diabetes gilt als erwiesen.
Eine Parodontitis ist oft Folge einer Gingivitis, zu der dann (durch Ansammlungen von Zahnstein, Plaque, Bakterien, Giftstoffen und Entzündungsmediatoren) Abbauprozesse des Parodontiums in Form von Ablösung (Bildung vertiefter Zahnfleischtaschen) und Rückgang des Zahnfleischs (Rezessionen) mit Knochenverlust um die Zahnwurzel herum (Knochentaschen, vertikaler Knochenabbau) oder sogar Absenkung des gesamten Kieferknochenniveaus (horizontaler Knochenverlust) kommen. Sichtbare und spürbare, oft jedoch kaum schmerzhafte Folgen sind freiliegende ("längere") Zahnhälse, gelockerte, kippende oder wandernde Zähne, bis hin zum vollständigen Zahnverlust.
Knochentaschen durch Parodontitis
Eine unbehandelte Parodontalerkrankung kann jahrelang bis jahrzehntelang schwach progredient sein, sich aber auch jederzeit schubweise verschlimmern. Sie führt in der Regel zum verfrühten Verlust einiger, vieler oder aller Zähne.
Pulpa und Parodontium
Bei einer apikalen, endodontisch verursachten Läsion kann von "apikaler Parodontitis" gesprochen werden. Da Pulpa und Parodontalspalt anatomisch miteinander kommunizieren, können Infektionen gegenseitig übertragen werden. So entstehen therapeutisch anspruchsvolle "Kombiläsionen".
Screening
Zur orientierenden Untersuchung und Feststellung der Notwendigkeit weitergehender Diagnostik werden Indizes verwendet, z.B. der Sondierungstiefe und anderer Parameter wie der Blutungsneigung (BOP), z.B. der PSI (Parodontal-Screening-Index).
Parodontalstatus
Vor Beginn einer Parodontalbehandlung wird ein Parodontalstatus erfasst, und manuell oder elektronisch dokumentiert. Er beinhaltet einerseits die präzise Messung der Zahnfleischtaschentiefen an 2 bis 6 definierten Messpunkten je Parodontium sowie weiterer Parameter (Furkationsbefall, Rezession, Lockerung, Wanderung, etc.). Außerdem erfolgt eine Röntgenaufnahme aller Zähne, meist als 10 bis 14 sich überlappenden Kleinröntgenaufnahmen ("Röntgenstatus") oder einer Panoramaübersichtsaufnahme (OPG).
Parodontalbehandlung
Erstes Ziel jeder Parodontaltherapie ist Verlangsamung oder Verhinderung weiteren Abbaus parodontaler Strukturen, ggf. der Aufbau verlorengegangener Anteile, dazu stets die Schaffung und Erhaltung (gut) pflegefähiger Verhältnisse.
Als Parodontal-Vorbehandlung werden sämtliche weichen (Plaque) und harten (Zahnstein) Beläge entfernt und die Patienten in die erforderlichen Pflegemaßnahmen (an Zähnen, Zahnfleisch, Zahnzwischenräumen, Zahnersatz) zur Vorbeugung neuer Belagansammlungen (Plaqueakkumulation) und Verhaltensmaßnahmen zur Ausschaltung von Risikofaktoren unterwiesen.
Die eigentliche Parodontalbehandlung beinhaltet die subgingivale Entfernung von Belägen, Entzündungsgewebe, Zahnstein und infiziertem Wurzelzement ("Kürettage" "Scaling"), sowie die Glättung ("Root planing") der unmittelbar ("geschlossen") oder nach vorheriger chirurgischer Freilegung ("Aufklappung", Lappenoperation, "offen") zugänglichen Wurzeloberflächenbereiche mit Hand- oder Ultraschall-Instrumenten ("Küretten", "Scaler"), um ein Wiederanwachsen ("Re-Attachment") von Gewebe an die Zahnoberfläche zu ermöglichen.
Mit parodontalchirurgischen Verfahren und Nahttechniken werden die Kontur des Parodontiums gestaltet und/oder pathologisch vertiefte Zahnfleisch- und Knochentaschen teilweise oder vollständig entfernt. Hinzu können die Desinfektion mit Laserlicht (ggf. auch der noch nicht evidenzbasierten photodynamischen Therapie), lokal wirksamen Lösungen oder Gelen (etwa mit Chlorhexidin), aber auch lokale oder systemische Antibiose (ggf. nach einer auch zur Verlaufskontrolle einsetzbaren Keimbestimmung, etwa mit DNA-Sonden) treten.
Mit eigenen oder fremden Gewebebestandteilen (Transplantat) und/oder Ersatzmaterialien (etwa für Kochen) lassen sich verloren gegangene anatomische Strukturen wiederaufbauen ("Augmentation"). Mittels Membranen oder Blutbestandteilen (etwa Wachstumsfaktoren) kann die Neubildung körpereigener Parodontalgewebe unterstützt und gelenkt werden (gesteuerte Geweberegeneration/GTR, etwa als Knochenregeneration/GBR).
Erhaltungstherapie
Die UPT ("Unterstützende Parodontaltherapie", auch "parodontale Erhaltungstherapie", "PET") begleitet den therapierten Patienten im Recall möglichst lebenslänglich (etwa mit regelmäßigem Screening-Index und PZR) um den erreichten stabilen Zustand zu kontrollieren, zu erhalten und Rezidive frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
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Composites also composite (from the Latin componere = to compose) are tooth-coloured filling materials with plastic properties used in dental treatment. In lay terms they are often referred to as plastic fillings, also erroneously sometimes confused with ceramic… Composites also composite (from the Latin componere = to compose) are tooth-coloured filling materials with plastic properties used in dental treatment. In lay terms they are often referred to as plastic fillings, also erroneously sometimes confused with ceramic fillings due to their tooth colour. After being placed in a cavity they cure chemically or by irradiating with light or a combination of the two (dual-curing). Nowadays, composites are also used as luting materials. The working time can be regulated with light-curing systems, which is a great advantage both when placing fillings and during adhesive luting of restorations. Dual-curing luting materials are paste/paste systems with chemical and photosensitive initiators, which enable adequate curing, even in areas in which light curing is not guaranteed or controllable. Composites were manufactured in 1962 by mixing dimethacrylate (epoxy resin and methacrylic acid) with silanized quartz powder (Bowen 1963). Due to their characteristics (aesthetics and advantages of the adhesive technique) composite restorations are now used instead of amalgam fillings.
The material consists of three constituents: the resin matrix (organic component), the fillers (inorganic component) and the composite phase. The resin matrix mainly consists of Bis-GMA (bisphenol-A-glycidyldimethacrylate). As Bis-GMA is highly viscous, it is mixed in a different composition with shorter-chain monomers such as, e.g. TEGDMA (triethylene glycol dimethacrylate). The lower the proportion of Bis-GMA and the higher the proportion of TEGDMA, the higher the polymerisation shrinkage (Gonçalves et al. 2008). The use of Bis-GMA with TEGDMA increases the tensile strength but reduces the flexural strength (Asmussen & Peutzfeldt 1998). Monomers can be released from the filling material. Longer light-curing results in a better conversion rate (linking of the individual monomers) and therefore to reduced monomer release (Sideriou & Achilias 2005) The fillers are made of quartz, ceramic and/ or silicon dioxide. An increase in the amount of filler materials results in decreases in polymerisation shrinkage, coefficient of linear expansion and water absorption. In contrast, with an increase in the filler proportion there is a general rise in the compressive and tensile strengths, modulus of elasticity and wear resistance (Kim et al. 2002). The filler content in a composite is also determined by the shape of the fillers.
Minimally-invasive preparation and indiscernible composite restoration
Composite restorations Conclusion |