Pulpitis
Eine Entzündung der Pulpa wird als Pulpitis (Mehrzahl: Pulpitiden) bezeichnet.
Ursachen
Als Ursache kommen einerseits Infektionen in Frage, meist durch Bakterien, etwa im Rahmen von Kronen- Zahnhals- oder Wurzelkaries, Parodontitis oder einer Eröffnung der Pulpa bei Unfällen. Andererseits kommen "sterile" Pulpitisformen ohne Bakterienbeteiligung vor. Sie werden durch starke mechanische (Quetschung, Riss), chemische oder thermische Reize (Überhitzung) hervorgerufen.
Ausdehnung/Lokalisation
Die Entzündung kann auf einen Teil der Pulpa begrenzt sein (partielle P., etwa im koronalen Bereich), oder die gesamte Pulpa betreffen (totale P., oft mit Parodontitis apicalis). Neben geschlossenen Formen bei intaktem Pulpenkavum (P. clausa) gibt es auch offene Ausprägungen (P. aperta, Pulpapolyp).
Symptome
Akut oder chronisch können Überempfindlichkeit gegen Temperatur-, Säure-, Berührungs-, Druck- (Aufbiss) und Vibrationsreize (Perkussion/Beklopfen) auftreten, aber auch Ruheschmerz ohne Anlass und sporadische oder ständige völlige Schmerzfreiheit sind möglich. Nach Zerstörung des Nervenfortsatzes im Pulpenkavum ist das Ergebnis der Vitalitätsprüfung meist negativ, in manchen Fällen (feuchte Gangrän) auch falsch positiv.
Schweregrad/Verlauf/Therapie
Reversible Formen lassen sich (durch Beseitigung der auslösenden Ursache) ausheilen, irreversible führen zum nekrotischen Zerfall des Pulpagewebes (Gangrän). In diesen Fällen ist eine Wurzelkanalbehandlung (endodontische Therapie) angezeigt.