Zirkon
Zirconium (auch Zirkonium), ist ein chemisches Element (Symbol Zr). Zirconium ist ein ungiftiges Schwermetall in der Titangruppe des Periodensystems.
Zirkon (auch Zirconiumsilicat), ZrSiO4, ist ein in vielen Farben natürlich vorkommendes Mineral, das als Schmuckstein, farblos manchmal als Ersatz für Diamant Verwendung findet. Chemisch handelt es sich um eine Mischung wechselnder Anteile von Siliziumdioxid (SiO2) und Zirconiumdioxid (ZrO2) meist mit Hafnium. Zirkonsand dient als Ausgangsstoff zur Herstellung von Zirconiumdioxid.
Zirkonia (ZrO2) ist ein aus Zirconiumdioxid synthetisch hergestellter transparenter Schmuckstein als Diamantimitation. Genauer handelt es sich um KSZ, bei sehr hohen Temperaturen (über 2370°C) durch Zugabe anderer Metalloxide kubisch stabilisiertes Zirconiumdioxid. Bei Stabilisierung mit Yttriumoxid spricht man von YSZ, mit Calciumoxid von CSZ.
Zirconiumdioxid (ZrO2), auch Zirconium(IV)-oxid, Zirkonoxid, früher auch Zirkonsäure oder Zirkonerde) ist eine Hochleistungs-Oxidkeramik. Das natürlich vorkommende Mineral in monokliner (bei Zimmertemperatur bis 1173°C kristallisierender) Form (Modifikation) heißt Baddeleyit.
Brücken, Krone aus Zirkoniumdioxid-Vollkeramik
Zirkoniumdioxid Freiendbrücke
42 Einflügelbrücke von lingual
Durch Zusammenpressen von hochreinem Zirconiumdioxidpulver und Bindemittel ohne Wärmebehandlung erhält man einen Pressling, der als Grünling oder Grünkörper bezeichnet wird. Es muss mit einer späteren Schrumpfung von 25% gerechnet werden. Erfolgt nun ein Vorsintern bei etwa 1000°C, bei der die Bindemittel entfernt werden, findet dabei eine Schrumpfung von etwa 5% statt. So entsteht der Weißling. In diesem teilgesinterten Zustand lässt sich das Zirconiumdioxid mit vielen gängigen Dental-CAD-CAM-Frässystemen verarbeiten. Dabei muss durch entsprechend vergrößerte Anfertigung eine anschließende Schrumpfung beim (Nach-)Sinterbrand von 20% einkalkuliert werden.
Alternativ kann das Zirconiumdioxid auch zunächst dichtgesintert und anschließend gehippt, also heiß isostatisch gepresst (nachverdichtet) werden. Das entstehende Material schrumpft nicht mehr, es kann also dimensionstreu (1:1) gearbeitet werden, allerdings ist das Material extrem hart, der Werkzeugverschleiß außerordentlich hoch.
CeSZ mit Ceroxid teil- oder vollstabilisiertes Zirconiumdioxid.
CSZ mit Calcium stabilisiertes Zirconiumdioxid, Form von Zirkonia.
KSZ kubisch stabilisiertes Zirconiumdioxid (über 2370°C)
TSZ tetragonal stabilisiertes Zirconiumdioxid (Temperaturbereich 1173°C bis 2370°C)
YSZ mit Yttriumoxid teil- oder vollstabilisiertes Zirconiumdioxid.
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Totalprothesen Totalprothesen
Da bei der TP keine Informationen über Bisshöhe, Bisslage, Zahnstellung, etc. aus noch vorhandenen Zähnen abgeleitet werden können, ist die schrittweise Rekonstruktion von Kieferrelation und Weichteilstützung, Funktion und Ästhetik anhand anatomischer Gegebenheiten eine besondere Herausforderung. Die Konstanz von Messgrößen wie etwa der Ruheschwebelage oder das Ausmaß ihrer Veränderlichkeit durch Zahnverlust und Zahnersatz sind dabei umstritten. Zur Herstellung von TP werden traditionell mit konfektionierten Löffeln Situationsabformungen der Kiefer und ggf. auch alter Prothesen abgenommen. Auf den Situationsmodellen erstellte individuelle Abformlöffel (Funktionslöffel) oder vorhandene Prothesen dienen nach Anpassung und Ergänzung (z.B. mit Thermoplasten, Silikonen) zur Funktionsabformung. Standfestes, langsam härtendes Abformmaterial (z.B. PVS) führt einerseits zu einer je nach Resilienz der Schleimhaut unterschiedlichen Kompression, so dass eine gleichmäßige Druckverteilung resultiert, um späteren Druckstellen vorzubeugen. Außerdem werden die Funktionsbewegungen (Schluck-, Zungen-, Mund-, Kiefer- und Lippenbewegungen) erfasst, um anatomische und funktionelle Grenzen (etwa zu beweglichen Schleimhautanteilen, Bändern oder dem Gaumensegel) freizuhalten. Bei der TP wird so im Oberkiefer eine Saughaftung angestrebt (distale Abschlusskante auf der Grenze zwischen hartem und weichem Gaumen, "A(h)"-Linie), im Unterkiefer zumindest eine ruhige Lage.
Die Bissregistrierung und Festlegung von Mittellinie, Kauebene und Bisshöhe erfolgt anhand von Schablonen mit Bisswällen oder Pfeilwinkelregistrat, die Überprüfung etwa durch Sprechproben. Zur arbiträren Scharnierachsenbestimmung kann eine Gesichtsbogenübertragung dienen. Eine Anprobe der auf Kunststoffschablonen in Wachs aufgestellten konfektionierten Prothesenzähne erlaubt die Überprüfung von Ästhetik, Halt, Okklusion, Artikulation und Sprachfähigkeit vor der Fertigstellung. Sie erfolgt im zahntechnischen Labor, es werden vielfältige Verfahren mit Kalt- und Heißpolymerisaten, Pressen, Stopfen. Spritzen und Gießen, Küvetten oder Vorwällen etc. angewendet. Nach abschließender Einstellung von Okklusion und Artikulation, Ausarbeitung und Politur erfolgt die Eingliederung.
Neuerdings kann dieser seit Jahrzehnten etablierte Ablauf mit fünf bis sechs Sitzungen durch weitgehende Digitalisierung deutlich (auf zwei bis drei Termine) verkürzt werden. Verschiedene Hersteller bieten die Übertragung am Patienten gewonnener Daten in ein computergestütztes virtuelles System an. Mittels CAD-Programmen werden im virtuellen Artikulator digitalisierte Patientenanatomie und konfektionierte Zähne oder Zahnreihen in Beziehung gesetzt, per CAM-Verfahren wird dann die Prothesenbasis aus einem Rohling ausgefräst. Die Zahnreihen sind entweder voraufgestellt im Fräs-Rohling integriert (TP ist sofort fertig) oder werden aus konfektionierten Zähnen aufgestellt (Wachsanprobe und Anpassungen möglich). |